Ein häufiges Anliegen bei der Nutzung von Trenntoiletten ist die Frage nach der Hygiene und dem Umgang mit Krankheitserregern. Im Gegensatz zu Urin enthalten Fäzes eine Vielzahl an Mikroorganismen, darunter auch potenziell krankheitserregende Keime. Daher ist eine sorgfältige Kompostierung unerlässlich, um eine hygienisch einwandfreie Nutzung zu gewährleisten.
Sicherer Abbau von Krankheitserregern in der Trockentoilette
Damit Fäkalkompost bedenkenlos als Dünger verwendet werden kann, sollte er mindestens ein Jahr lang kompostiert werden – idealerweise in Kombination mit Garten- und Küchenabfällen. Im Bioreaktor durchläuft die Biomasse verschiedene Phasen des Abbaus, Umbaus und Aufbaus. Dabei entstehen Temperaturen zwischen 40 und 70 °C, die zur effektiven Vernichtung von pathogenen Keimen beitragen.
Auch bei moderateren Temperaturen im Bereich von 20 bis 40 °C führt eine fachgerechte Kompostierung zu einer weitgehenden Hygienisierung des Materials. Studien bestätigen, dass es keinen bekannten Fall gibt, in dem eine Erkrankung auf den Umgang mit Fäkalkompost zurückzuführen wäre. Dies unterstreicht die hygienische Sicherheit von Komposttoiletten – vorausgesetzt, einfache Hygieneregeln werden eingehalten.
Faktoren für eine erfolgreiche Hygienisierung es Kompost
Die Hygienisierung des Komposts erfolgt nicht nur durch hohe Temperaturen, sondern auch durch ein Zusammenspiel weiterer Faktoren über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr:
- Erhöhter pH-Wert: Bei einem pH-Wert über 9 werden die meisten Krankheitserreger innerhalb eines halben Jahres eliminiert.
- UV-Lichteinwirkung: Sonnenlicht trägt zur Inaktivierung von Pathogenen bei.
- Mikrobielle Antagonisten: Natürliche Mikroorganismen bekämpfen schädliche Keime.
- Ammoniak und Salzgehalt: Diese entstehen durch die Beimischung von Urin und tragen zur Keimreduktion bei.
Bei extrem hohen pH-Werten über 12,5 und Temperaturen von 55 bis 70 °C können pathogene Keime bereits innerhalb von nur zwei Stunden vollständig eliminiert werden. Eine pH-Wert-Erhöhung lässt sich beispielsweise durch die Zugabe von Holzasche oder – wie in unserem Verfahren – durch Urin erreichen.
Abbau von Hormon- und Medikamentenrückständen
Neben Krankheitserregern werden auch Hormon- und Medikamentenrückstände über lange Aufenthaltszeiten im Bioreaktor durch die aktive Mikrobiologie zuverlässig abgebaut.
Myzelbildung an der Oberfläche
Bei seltener Nutzung kann sich an der Oberfläche ein weißes Myzel bilden. Dabei handelt es sich um Strahlpilze oder Aktinomyzeten, die als nützliche Kompostpilze eine wichtige Rolle im Bioreaktor spielen. Diese Pilze sind keine Schimmelpilze, sondern ein natürlicher Bestandteil des biologischen Abbauprozesses. Sie sind geruchlos und setzen keine gesundheitsschädlichen Sporen frei.
Fazit: Hygienische Sicherheit bei sachgerechter Nutzung
Es gibt keine berechtigten hygienischen Bedenken bei der Nutzung einer korrekt betriebenen Komposttoilette. Die gesetzlichen Vorgaben zur Seuchenprävention werden selbstverständlich erfüllt.
Ein entscheidender Vorteil unserer Trockentoilette ist zudem, dass sie im Gegensatz zu anderen Systemen keinen direkten Kontakt mit Fäkalien erfordern. Damit wird eine hygienische Handhabung gewährleistet und die Kompostierung zu einer sicheren, nachhaltigen Lösung.