Die Zeit, die ein Kompost benötigt, um vollständig zu reifen und sicher verwendet werden zu können, hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Kompostierungsmethode, den verwendeten Materialien und den Bedingungen im Kompostierungssystem.
Traditionelle Kompostierung (mindestens drei Jahre)
Bei einer herkömmlichen Kompostierung wird eine Verweilzeit von mindestens drei Jahren empfohlen, um sicherzustellen, dass alle organischen Materialien vollständig zersetzt sind. Während dieser Zeit entwickeln sich im Inneren des Komposts Temperaturen von bis zu 70°C, wodurch Krankheitserreger zuverlässig abgetötet werden. Diese Bedingungen können in belüfteten Thermokompostern mit Bodenanschluss erreicht werden.
Kernbelüftetes Kompostierungssystem (6–12 Monate)
In kernbelüfteten Kompostierungssystemen wird die aerobe Kompostierung durch aktive Luftzirkulation deutlich beschleunigt. Bereits nach sechs Monaten bis zu einem Jahr sind alle Pathogene in der Regel abgebaut.
- Das aktive Milieu in solchen Bioreaktoren sorgt dafür, dass für den Menschen bedrohliche Krankheitserreger rasch neutralisiert werden.
- Einzig die Eier bestimmter Fadenwürmer können längere Zersetzungszeiten überstehen. Aus diesem Grund sollte Fäkalien-Kompost nicht zur Düngung von Nahrungspflanzen eingesetzt werden.
Empfohlene Verwendung nach Reifezeit
- Einjähriger Kompost: Nach einem Jahr kann der Kompost an Bäumen und Sträuchern verteilt werden. In diesem Reifezustand ist er sicher zu handhaben, aber möglicherweise noch nicht ideal für den Gemüseanbau.
- Zehnjähriger Kompost: Für den Einsatz im Gemüse- und Küchengarten empfiehlt sich ausschließlich Kompost, der etwa zehn Jahre gereift ist. Dieser lange Reifeprozess sorgt für die vollständige Zersetzung aller organischen Materialien sowie eine hohe mikrobiologische Stabilität, was ihn ideal für empfindliche Pflanzen macht.
Fazit
Je nach Verwendungszweck sollte der Reifegrad des Komposts berücksichtigt werden. Während beschleunigte Systeme die Zeitspanne erheblich verkürzen können, ist bei der Nutzung im Gemüsebau eine längere Reifezeit (zehn Jahre) unerlässlich, um maximale Sicherheit und Bodenqualität zu gewährleisten.